Freitag, 6. Dezember 2013

Hinterfrage Deinen Stress

Es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken, aus welchen Gründen Du Stress empfindest und wozu er Dir möglicherweise dient.

Betrachten wir folgende Punkte genauer:

  • Stress als Statussymbol: In unserer leistungsbasierten Gesellschaft zählen anscheinend die Menschen mehr, die mehr machen. Mehr machen und mehr haben. Konsum und Stress gehören zusammen. "Ich bin ja so gestresst" soll heißen "Ich bin ja so wichtig! Wann bemerkt es endlich jemand?" Ein Burnout ist kein Ehrenabzeichen, sondern der Endzustand eines Prozesses. Diesen können wir jedoch beeinflussen, sodass wir mit Stress anders umgehen lernen.
    Erster Schritt ist, Stress nicht als etwas zu sehen, was wir brauchen, um dazuzugehören und um anerkannt zu werden.
  • Stress als Komfortzone: Manchen von uns dient Daueranspannung als eine Art kuscheliger Kokon, da fühlen wir uns wohl. Dieser Zustand gibt uns Ausreden für Dinge, die wir nicht tun wollen: Freunde treffen und andere aufwändig erscheinende Aktivitäten. Nach einem "stressigen" Tag legen wir uns lieber mit einem Chipssackerl vor den Fernseher, obwohl wir wissen, dass ein geselliger Abend uns mehr beim Aufladen der Batterien helfen würde. Um den Eindruck auch glaubhaft zu vermitteln, tun wir alles, um unter Stress zu geraten. Ein hastiger Lebensstil, lange Arbeitstage, viele Bekannte, zuviele Kirtage.
    Machen wir einen Schritt aus der Komfortzone heraus und sagen einmal nicht "Och, das ist mir heute Abend zu stressig..." - es wird sich lohnen!
  • Stress als Lebenssinn: Unser Leben erhält seinen Sinn durch das Engagement in der Arbeit - das war nicht immer so. Noch vor 40 Jahren galt die Arbeit der Existenzsicherung, sie ernährte die Familie. Aber Sinn und Werte fanden sich außerhalb der Arbeitsstätten: zu Hause bei den Kindern, in Gesangsverein, bei der Freiwilligen Feuerwehr, in der Kirche. Hier konnte man sich selbst verwirklichen. Heute ist es die Arbeit, wo wir versuchen, uns und unsere Träume zu verwirklichen. Dadurch verengt sich unsere Lebensperspektive und wir erwarten Anerkennung aufgrund unserer beruflichen Leistungen, die wir in dem Ausmaß aber nicht bekommen können. Daher werden wir leichter frustriert und gestresst.
    In diesem Fall ist die Frage nach Werten, neuen Perspektiven und Zielen besonders hilfreich.

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