Freitag, 28. Februar 2014

Biene Maja und mentales Stressmanagement

In einem unbekannten Land,
vor gar nicht allzulanger Zeit,
war eine Biene sehr bekannt,
von der sprach alles weit und breit.

Und diese Biene, die ich meine nennt sich Maja,
kleine, freche, schlaue Biene Maja,
Maja fliegt durch ihre Welt,
zeigt uns das was ihr gefällt...
(Karel Gott)

Wir kennen dieses Lied - es ist die Signation zur Sendung "Biene Maja". Seit Kindertagen können wir es singen, es ist ein fröhliches und lustiges Lied. Doch für mich hat es noch eine andere Bedeutung.

Ich habe einen Freund, der sich auf Familienzusammenkünfte nie besonders freute. Das Gerede und Gequatsche der älteren Tanten ging ihm ziemlich auf den Geist. Eines Tages, es handelte sich um irgendeinen Feiertag, an dem die obligatorisch überbevölkerte Jause ins Haus stand, begann er das Biene Maja-Lied zu singen. Er nahm das Lied im Kopf mit und während der für ihn nervigen Gespräche der Verwandten wurde das Lied immer lauter im Kopf und überlagerte diese Stressoren. Der Effekt war, dass er mit einem Lächeln auf den Lippen bei Kaffee und Kuchen saß und sich nicht ärgern musste.
Auch ich übernahm diese Gewohnheit, wir verankerten das Lied so stark, dass es reichte, dass wir uns ansahen und im Kopf ging es schon los! Es war unser kleines Geheimnis, wie wir anstrengende Momente überstehen konnte - immer mit einem Lächeln auf den Lippen.

Für mich ist das die kleinste Einheit von mentaler Arbeit im Sinne des Stressmanagements. Es erfordert Konzentration auf eine Sache, in diesem Fall das stille Singen des Liedes, was wiederum den von außen kommenden Stressor überlagert. Je öfter man übt, desto schneller setzt Entspannung ein. Bald reicht es, nur mehr die ersten Takte der Melodie zu summen und schon fühlt man sich in eine andere, weniger aufregende Situation versetzt.

Mit solch kleinen Mitteln kann man tatsächlich Entspannung erzielen. Was ist Dein geheimes Gegenmittel gegen daily hassles?


Montag, 24. Februar 2014

Soft Skills mit Sport erweitern

Soft Skills wie Spontanität, Kreativität, Stressresistenz und Lernbereitschaft sind für den beruflichen Aufstieg unabdingbar. Viele dieser Eigenschaften lassen sich spielerisch mit Sport entdecken und weiterentwickeln und halten quasi nebenbei auch noch den Körper fit.

Lernbereitschaft, Neugierde, Experimentierfreudigkeit und Improvisation lassen sich mit Sportarten trainieren, in denen es um Balance geht. Auf Brettern oder Rollen (im Sommer- und Wintersport) werden die Sinne aktiviert und fordern zu Reaktionen und neuen Wegen auf.

Kletterparks und Hochseilgärten sind aus einem bestimmten Grund bei Team-Building-Events besonders beliebt: es geht darum, gemeinsam Hindernisse zu überwinden und Verantwortung für sich und andere zu zeigen (Teamfähigkeit). Das Bewusstsein dafür kann trainiert werden.

Tanzen und bewegen zur Musik lockert die Muskeln, löst Verspannungen und Stress. Nach einer Choreografie zu tanzen bringt aber auch den Geist auf Trab: es fördert Aufmerksamkeit, Auffassungsgabe, Konzentration und Willensstärke. Ähnlich verhält es sich mit Synchronschwimmen.

In Wettbewerbssportarten wie Tennis oder Beachvolleyball kann auf konstruktive Weise die Konfliktfähigkeit gestärkt werden, da es darum geht, für sich einzustehen und sich zu behaupten. Kickboxen erfreut sich aus diesem Grund bei Frauen immer größerwerdender Beliebtheit. Die Erfolgserlebnisse aus dem Sport können mental genutzt werden, um in stressigen Situationen selbstbewusster und ruhiger aufzutreten.

Yoga-Reisen, Wander- oder Radtouren haben etwas gemeinsam: sie stärken die soziale Sensibilität und interkulturelle Kompetenz, da man auf Menschen unterschiedlicher Art trifft, aber immer noch durch das gemeinsame Interesse verbunden ist. Im Umgang mit Neuem kann man offener und aufgeschlossener werden.

Selbstreflexion und Körper-Seele-Bewusstsein kann beim Yoga gestärkt werden. Stimmungen werden bewusster wahrgenommen, Atmung und Konzentration können besser kontrolliert werden. In stressigen Büro-Tagen können diese Eigenschaften besonders hilfreich sein.


Donnerstag, 20. Februar 2014

Herr Frey - seriously? "Psychische Leiden: Mehr Schein als Sein?"

Meine Antwort auf diesen unglaublichen Artikel von Eric Frey



Sehr geehrter Herr Frey,

ich möchte zu Ihrem Blog-Eintrag „Psychische Leiden: Mehr Schein als Sein“ vom 20.02.2014 Stellung nehmen, weil ich Ihnen in mehreren Punkten nicht zustimmen kann.

Zunächst verhöhnen Sie bereits in der Überschrift die derzeit geschätzten 500.000 Österreicher_innen, die von Burnout betroffen sind und die 1.000.000 österreichischen Arbeitnehmer_innen, die durch Stress am Arbeitsplatz gefährdet sind, demnächst durch Burnout auszufallen.

Burnout ist keine anerkannte Diagnose laut ICD-10, wird aber unter dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst (Zustand totaler Erschöpfung) und gehört dazu zum übergeordneten Punkt „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Burnout ist eine Zusatzdiagnose und keine Behandlungsdiagnose. Das Problem mit der Klassifizierung ist schlichtweg das Verschwimmen mehrerer Krankheitsbilder: ein Burnout ohne Erschöpfung gibt es nicht, eine Depression ist auch in den meisten Fällen anzutreffen. Nur weil es keinen Diagnose-Stempel „Burnout“ gibt, heißt das nicht, dass dieser ernstzunehmende Zustand nicht existiert oder die Personen, die darunter leiden. Das empfinde ich nicht nur als ignorant, sondern auch als wertend, also ob eine psychische Krankheit „besser“ wäre als die andere.

Fakt ist, dass Menschen mit Burnout (einem Prozess, welcher sich über 12 Phasen, definiert nach H. Freudenberger, erstreckt und bis zu einem Punkt führt, an dem nichts mehr geht) Hilfe benötigen. Diesen Menschen zu unterstellen, sich in einen Zustand zu flüchten, damit sie nicht mehr zur Arbeit gehen müssten, ist eine Beleidigung. Es klingt so, als unterstellten Sie Burnout-Patient_innen, dass, anstatt sich proaktiv für eine Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitssituation einzusetzen, sie sich einfach mal eine schicke Mode-Krankheit aufreißen, um als Opfer der Gesellschaft und auf Kosten derer therapiert zu werden.

Eine Person mit Burnout tut sich extrem schwer, sich die Krise einzugestehen und bittet sehr spät, oft zu spät um Hilfe. Mit dem Argument zu kommen, eine Burnout-bedingter Ausfall belaste die Arbeitskolleg_innen sehr, macht obendrein noch Schuldgefühle. Etwas, was depressive Menschen mit Selbstzweifel gar nicht brauchen können. Damit will ich sagen: NIEMAND strebt ein Burnout an, um sich aus der Affäre, täglich in die Arbeit zu gehen, zu ziehen oder den Kolleg_innen eins auszuwischen.

Ein Mensch, der später an einem Burnout erkrankt, ist zumeist charakterlich so gestrickt, dass er sehr gerne und sehr viel arbeitet, entweder um sich oder anderen etwas zu beweisen (unbewusst). Ein überhöhtes Arbeitsengagement und immer geringer werdende persönliche Ressourcen zur Bewältigung der Anforderungen und Möglichkeiten, loszulassen und sich zu regenerieren münden schließlich in einem Burnout. Kurzgefasst, darüber könnte ich viel mehr erzählen.

Es kann oft Jahr(zehnt)elang gut gehen, die Leistungen werden gebracht, immer mehr Arbeit wird übernommen, soziale Kontakte und das Gefühl, entsprechend ent- oder belohnt zu werden nehmen ab. Die Abwärtsspirale beginnt. Und irgendwann bricht dieser Mensch plötzlich weg. Und alle wundern sich.

Wir sollten uns fragen, wieso die Zahl der Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen so eklatant gestiegen sind – in den letzten 23 Jahren um 300 % - wie erklären wir uns das? (Zu diesem Thema erschien am 14.01.2014 folgender Artikel http://m.kurier.at/lebensart/gesundheit/ein-burn-out-kann-teuer-werden/45.805.904)

Krankenstände und Therapien verursachen enorme Kosten. Sich aber nicht auf die Suche nach der Ursache zu begeben, scheint mir nicht nur kurzsichtig sondern auch gefährlich. Anscheinend produziert unsere Gesellschaft mit ihren Anforderungen die Rahmenbedingungen dafür – wieso also nicht innehalten und etwas ändern?

Ich bin der Meinung, dass einerseits die Betriebe mehr Verantwortung übernehmen und auf ihre Mitarbeiter_innen achten sollten. Je nach Größe des Betriebes können Modelle und Angebote ausgearbeitet werden (Stressmanagement und Burnout-Prävention). Ein offenes Gesprächsklima und Herangehensweise an innerbetriebliche Probleme sind schon mal gratis. Trainings zu Stressmanagement und Bewegungseinheiten sind Aktivitäten, die dem Team-Building dienen – diese (im Vergleich zu Krankenständen geringe) Investition kommt mit Sicherheit mehrfach wieder ins Unternehmen zurück!

Andererseits ist jeder Mensch für sein Wohlergehen und seine Gesundheit verantwortlich. Gesunde Ernährung, Bewegung, ausreichend Schlaf und eine positive Grundeinstellung sind die Basis für ein gesundes und produktives Leben. Wie ein Mensch mit Stress umgeht und wie er ihn bewertet, kann mittels instrumentellem & kognitivem Stressmanagement erlernt werden. Können wir von Arbeitnehmer_innen verlangen, sich diese Fähigkeiten schon mal anzueignen, da sie ansonsten nicht fit für diese Arbeitswelt sind? Hier treffen sich Individuum und Gesellschaft (in diesem Fall in Form des Betriebes) – gemeinsam kann daran gearbeitet werden, potentielle Stressoren abzuschwächen oder zu reduzieren und den persönlichen Umgang und die Stress-Rezeption anders zu gestalten.

Gesamtgesellschaftlich sollten wir uns jedoch die Sinnfrage stellen: vor nicht allzulanger Zeit arbeitete man für den Lebensunterhalt – arbeiten, um leben zu können. Arbeit war nicht das, was einen erfüllte: nach einem Arbeitstag ging man nach Hause und verbrachte Zeit mit Dingen, die man mochte: Familie, Tiere, Hobbies etc. Mein Großvater beispielsweise arbeitete 50 Jahre lang und ernährte damit seine Familie (mit einem Gehalt, heute fast undenkbar!). Aber Arbeit war nicht alles in seinem Leben: Kinder, Hausbau, Fischen mit Freunden und das Engagement in der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. Was hat sich verändert? Heute lautet die Devise anscheinend: leben, um zu arbeiten. Ist doch irgendwie absurd, es wird quasi von Menschen verlangt, Arbeit an 1. Stelle zu setzen und wenn sich dann noch ein Hobby wie Marathonlaufen (Leistung, Leistung!) ausgeht, kann man sich seiner Lorbeeren sicher sein. Stress wird von diesen Menschen als Statussymbol gesehen und mit Stolz getragen wie eine Hermes-Bag. „Ich bin ja so in Stress!“ heißt eigentlich „Siehst du wie wichtig ich bin und wieviel ich leiste?“

Fakt ist, dass Angestellte mit Smartphones ausgerüstet werden, um die Emails der Chef_innen und Kolleg_innen jederzeit lesen zu können. Es gibt Studien, die zeigen, dass alleine das Vibrationsgeräusch oder das Blinken des Smartphones Stress auslöst – in Antizipation einer neuen Aufgabe, eines verschobenen Meetings etc.

All das hat es vor 15 Jahren beispielsweise noch nicht gegeben, mit dieser Tatsache wächst die Generation Y jedoch in ihren Arbeitsalltag und verliert den Gusta auf eine Karriere, für die alles andere auf der Strecke bleibt.

Ich bin der Meinung, wir sollten mit Ernsthaftigkeit und Respekt an das Thema herangehen und uns fragen, was wir tun können, damit es den Arbeitnehmer_innen in Zukunft besser geht. Dass sie gerne arbeiten (Sinn geben!) und weniger krank werden. Und wer krank wird, darf sich auf Hilfe verlassen, das ist die Verpflichtung einer ethischen Gesellschaft.

Mag. Natalie Chrstos, 28 Jahre, Marketing-Assistentin in Karenz und dipl. Burnout-Prophylaxe-Trainerin

Mittwoch, 19. Februar 2014

Frühling auch für Körper & Seele

Wunderbar: es bleibt bereits länger hell, die Luft wird wärmer - die Vorboten des Frühlings erfreuen uns! Das bringt endlich wieder Energie nach dem etwas träge machenden Winter. Die Aufbruchstimmung kann mit diesen kleinen Tipps noch verstärkt werden:

  • Vorhänge auf, Fenster vom Winterschmutz befreien und die Frische genießen. Ein bunter Blumenstrauß verschafft auch frühlingshaftes Flair!
  • Entdecke Deine Umgebung neu: gehe zu Fuß und betrachte alles mit neuen Augen.
  • Die berühmte Tasse Tee: sie fördert Deine geistige und körperliche Leistungsfähigkeit und erleichtert die Umstellung des Stoffwechsels auf den Sommer. Gute zwei Liter Wasser oder Tee sollten es täglich sein.
  • Nicht nur die Wohnung kräftig durchlüften, sondern auch Dich! Längere Spaziergänge, die wärmende Sonne auf die Haut scheinen lassen - das ist eine Wohltat für die Zellen! Gerne auch gemeinsam mit der besten Freundin, denn soziale Kontakte gehören auch gepflegt. Und nach gefühlten Monaten auf der Couch freust Du Dich bestimmt auf Treffen mit Freunden in der Natur.
  • Nutze Deine Fensterbank für eine kleine Kräuterzucht! Pflanze Kräuter Deiner Wahl und kröne damit Deine Gerichte.
  • Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, endlich den Yogakurs zu beginnen, den Du schon immer mal machen wolltest.
  • Ein Tag in der Therme mit abschließendem Sauna-Gang reinigt von Giftstoffen und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
  • Du überlegst schon länger, das Winterfell fallen zu lassen? Trau' Dich und mach' einen Termin beim Frisör aus! Gönn' Dir einen flotten Haarschnitt und streife Komplimente ein!
  • Abfallstoffe ade: Wenn Du entschlacken möchtest, solltest Du auf säurehaltige Lebensmittel verzichten. Das sind vor allem tierische, Fertig- und Weißmehlprodukte und Zucker. Nimm mehr frisches Obst und Gemüse zu Dir, auch in Trinkform.
  • Frühjahrsmüdigkeit weggeduscht: Rosmarin, Zitronen- oder Bergamottenöl im Duschgel erfrischen und geben neue Energie. Perfekter Start in den Tag!

Freitag, 14. Februar 2014

Farbe für den Lebensraum

Weiße Wände waren gestern! Farben geben einem Raum das gewisse Etwas. Doch bevor man mit Pinsel und Farbtopf zur Tat schreitet, sollte man sich über die Wirkung der Farben informieren, denn in der Wahrnehmung der Farben gibt es keine speziellen individuellen Unterschiede. Bestimmte Farben lösen bestimmte Stimmungen und Gefühle aus. Maximal persönliche Erfahrungen oder Assoziationen können etwas von der allgemeinen Wahrnehmung abweichen.

ROT wirkt dynamisch, kraftvoll und anregend
GRÜN wirkt harmonisch, beruhigend und ausbalancierend
GELB wirkt stimmungsaufhellend, öffnet Räume und lässt das Gehirn arbeiten

Wohnräume sollten idealerweise eine Mischung aus Beruhigung (60 %) und Anregung (40 %) aufweisen, dazu eignen sich warme Farben wie Rot, Orange, Gelb, Grün, Braun und Beige. Als Kontrast dazu Kalk- oder Sonnentöne, Pastel- oder Sorbettöne. Ungeeignet sind kalte Farben, die einschläfernd wirken und die Stimmung und Aktivität hemmen.

Der Essbereich steht für Appetit und Kommunikation und sollte in hellen Farben wie Hellgrün, Helb, Orange oder Rot gehalten werden. Ungünstig sind Grau (verdirbt den Appetit) und Blau (hemmt die Kommunikation und Fröhlichkeit).

Schlafen kann man am besten in Räumen mit kühlen Farben, vorallem Blau in allen Variationen. Ungünstig sind warme Farme, die regen an und auf.



Die Farbwahl sollte auch analog zur Persönlichkeit geschehen. Ein Phlegmatiker sollte sicht nicht komplett in Grün einrichten, da er dadurch nicht in Schwung gebracht wird. Rot oder Orange wären in diesem Fall passender.

Ein anderes Beispiel: Kinder sind tendenziell aggressiver und lauter in Räumen mit roten Wänden, daher finden sich diese nicht in Kindergärten. Zarte Nuancen von Orange, Gelb und Blau eignen sich besser.

Sonntag, 9. Februar 2014

Spieglein, Spieglein...

Die Sage des Narkissos kennen wir noch aus der Schulzeit: nur wenn er sich selbst erkennt, erwarte ihn ein langes Leben, sagte der Seher Teiresias. Doch genau daran scheitert der schöne Jüngling Narkissos. Von allen verehrt, kränkt er mit seiner Zurückweisung viele. Die Götter strafen ihn mit unstillbarer Selbstliebe. Die Unerfüllbarkeit seiner Liebe quält Narkissos. Er stirbt - und zurück bleibt eine Narzisse (Blume).


Narzisstisches, selbstverherrlichendes Verhalten galt früher als unrechtes Fehlverhalten. Heute wird Narzissmus immer mehr zum begehrenswerten Ideal. Die Gesellschaft konzentriert sich auf seinen kleinsten Bestandteil, die Einzelperson, und fordert diese zu scheinbaren Höchstleistungen oder zumindestens individualistischem, auffallenden Verhalten auf. Gerade in sozialen Netzwerken können sich sogenannte Cybernarzissten groß inszenieren. Sind wir von unserem Ego-Trip noch zu retten?

Anerkennung, Bewunderung und Liebe wünscht sich der Narzisst mehr als alles andere. Er begehrt und braucht es förmlich. Diese Personen schätzen ihre eigene Wichtigkeit übertrieben hoch ein und legen ein Verhalten an den Tag, das auf Kosten anderere geht. Hier lässt sich auch die Grenzüberschreitung beschreiben: eine Prise Narzissmus ist gesund, weil es unseren Selbstwert fördert, uns unsere Bedürfnisse artikulieren und einfordern lässt. Ungesund wird es dann, sobald das Gefühl der eigenen Wichtigkeit in einem Maße übersteigert ist, dass es in einem sozialen Gefüge, wo Solidarität und Empathie gefordert werden, zu Reibereien kommt.

Dass der Grat zwischen gesund und krank(haft) wie immer recht schmal ist, zeigt dieses Beispiel sehr gut: WissenschaftlerInnen der Wirtschaftsuniversität St. Gallen haben psychologische Profile von Bankern und Psychopathen erstellt und verglichen und dabei viele Parallelen entdeckt. Rücksichts- und Verantwortungslosigkeit, Risikobereitschaft und Gefühlsarmut sind Eigenschaften, die beide aufweisen. Mit dem Unterschied, dass sich der Banker gesellschaftlich in einem Rahmen bewegt, der akzeptiert ist, der Kriminelle nicht.

Der bekannte Psychiater und Gerichtsgutachter Reinhard Haller zeigt in seinem Buch "Die Narzissmusfalle: Anleitung zur Menschen- und Selbstkenntnis" auf, dass es um die Balance zwischen Egozentrik und Rücksichtnahme, zwischen Empfindlichkeit und Durchsetzungsfähigkeit, zwischen Empathiemmangel und Durchsetzungsfähigkeit sowie zwischen Selbst- und Fremdwertung geht. Dieses Gleichgewicht scheint in unserer Gesellschaft durcheinander gekommen zu sein, denn gerade narzisstisches Verhalten wird oftmals medial belohnt und zum Ideal stilisiert. (Man denke an die zahlreichen Ausbrüche von Möchtegern-Stars und Sternchen.)

Auch hier geht es wieder einmal darum, Balance herzustellen zwischen Eigensinn, Selbstliebe, Durchsetzungskraft, Empathie und Rücksicht auf andere.
Fragen wir uns, was uns tatsächlich antreibt. Welche Bedürfnisse will ich stillen? Und: welche Werte möchte ich vertreten? Wie und was möchte ich leben und was soll von mir übrig und in Erinnerung bleiben?

Donnerstag, 6. Februar 2014

Paleo - what?!

Bei der Steinzeiternährung, die auch Paleo-Diät genannt wird, handelt es sich um eine spezielle Ernährungsform, die sich an der Ernährung orientiert, die in der Altsteinzeit (etwa vor 20.000 Jahren) vermutet wird. Damals lebte der Homo sapiens als Jäger und Sammler.

Die Steinzeiternährung basiert ausschließlich auf dem Konsum von Nahrungsmitteln, die es damals schon gegeben hat: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eier, Obst, Gemüse, Kräuter, Pilze, Nüsse, Maroni und Honig.

Die Theorie hinter dieser Ernährungsform ist, dass Organismen am besten in einer Umgebung leben und gedeihen, an die sie evolutionär gewohnt sind. Anders ausgedrückt entspricht unsere heutige Ernährung nicht den biochemischen Bedürfnissen des Homo sapiens. Viele Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Zuckerkrankheit, Herz-, Autoimmunerkrankungen, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Krebs sollen ihre Wurzeln in unserer unpassenden Ernährung mit hohem Kohlenhydrate-Anteil haben.

Milch, Milchprodukte, Getreide und Getreideprodukte wie Brot und andere industriell verarbeitete Nahrungsmittel wie Zucker, Alkohol und Fertigprodukte werden vermieden. Bei Ölen kommt es ebenfalls auf den Grad der Verarbeitung an. Als Getränke gelten nur Wasser und Kräuteraufgüsse.

Hier die wichtigsten Grundsätze, die Schritt für Schritt in unsere Ernährung integriert werden kann:

1: Verzichte möglichst auf Zucker. Besonders in Getränken ist oftmals viel Zucker versteckt.

2: Keine Getreideprodukte, ganz besonders weißes Mehl. Meide Getreide, darunter auch Mais und Reis. Diese Produkte enthalten viele Kohlenhydrate und nur wenige Nährstoffe und sind Ursache für viele Krankheiten.

3: Anstatt Pflanzenfett möglichst oft tierische Fette verwenden (Ausnahmen: Oliven- und Kokosöl sind gesund). Butter und Schmalz enthalten für ihren Körper wichtige Fettsäuren.

4: Keine Fertiggerichte, Fast Food oder Packerlsuppen. Diese enthalten oft viel versteckten Zucker, künstliche Zusatzstoffe und ungesunde Fettsäuren aus pflanzlichen Fetten, die dem Körper schaden.

5: Obstgenuss optimieren: Obst ist gesund, lecker und enthält viele wertvolle Nährstoffe. Doch es enthält auch oft viel Zucker. Ein halber Apfel entspricht bereits ungefähr einem gehäuften Teelöffel Tafelzucker. Ziehe Beeren vor.

6: Keine Milchprodukte, denn diese können auch Ursache für Autoimmunerkrankungen sein.

Was bedeutet das in Kurzfassung?

Fleisch, Fisch, Eier soviel Du willst.
Dazu viel Gemüse, am besten in allen Farben.
Mit Obst, Nüssen, Kräutern und Gewürzen abrunden.


Hier gibt es einige Rezeptideen für Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Einfach mal ausprobieren!


Montag, 3. Februar 2014

Finger-Yoga

Mudras sind symbolische Handgesten, die in der Yoga-Praxis und im indischen Tanz angewendet werden. Mudra kommt aus der Sanskrit-Sprache und bedeutet "was Freude bringt".  Sie unterstützen Heilungs- bzw. Genesungsprozesse und können ebenso präventiv eingesetzt werden. Mudras sind einfach, ungefährlich und nützlich.

Wie man Mudras anwenden sollte:
  • ca. drei Mal am Tag für 5 Minuten
  • auch mehrere hintereinander
  • bequem sitzend oder in einer anderen entspannenden Lage
  • beim Sitzen Füße auf den Boden stellen, nicht Beine schränken oder ausstrecken
  • ruhig atmen, beim Einatmen durch die Nase, beim Ausatmen durch den Mund
  • Finger niemals verkrampft halten und auch nicht zu fest gegeneinander drücken

Hier sind einige ausgewählte Mudras: