Samstag, 2. November 2013

Innere Antreiber und Glaubenssätze

Es gibt gewisse Denkstile und Glaubenssätze, die Stresssituationen verstärken. Diese Gedanken melden sich in bestimmten Stresssituationen im Kopf und lösen eine Verstärkung der aktuellen Situation aus.

Du kennst Gedanken wie diese wahrscheinlich:
  1. Es gibt nichts Schlimmeres, als Fehler zu machen.
  2. Ich muss immer alles richtig machen.
  3. Es ist nicht akzeptabel, wenn ich eine Arbeit nicht schaffe oder einen Termin nicht einhalte.
  4. Ich muss immer für meinen Betrieb da sein.
  5. Auf mich muss 100%iger Verlass sein.
  6. Ich will die anderen nicht enttäuschen.
  7. Es ist schrecklich, wenn andere mir böse sind.
  8. Ich will mit allen Leuten gut auskommen.
  9. Es ist schlimm, wenn mich andere kritisieren.
  10. Es ist wichtig, dass mich alle mögen.
  11. Am liebsten mache ich alles selbst.
  12. Starke Menschen brauchen keine Hilfe
  13. Wenn ich mich auf andere verlasse, bin ich verlassen.
  14. Ohne mich geht es nicht.
  15. Es ist schrecklich, auf andere angewiesen zu sein.
  16. Es ist entsetzlich, wenn etwas nicht so läuft, wie ich will oder geplant hatte.
  17. Es ist wichtig, dass ich alles unter Kontrolle habe.
  18. Bei Entscheidungen muss ich mir 100% sicher sein.
  19. Ich muss ständig daran denken, was alles passieren könnte.
  20. Es ist ganz fürchterlich, wenn ich nicht weiß, was auf mich zukommt.
  21. Ich halte das nicht durch.
  22. Ich werde versagen.
  23. Das schaffe ich nie.
  24. Ich kann diesen Druck, Schmerz, Angst einfach nicht aushalten.
  25. Probleme und Schwierigkeiten sind einfach nur fürchterlich.

(1 - 5) Der Antreiber "SEI PERFEKT": Wir wünschen uns Erfolg und Bestätigung durch Leistung. Die Angst vor Misserfolgen, Fehlern und Versagen ist besonders groß.
Ein Perfektionist investiert viel Zeit in Details und zeitliche Planung, hält Termine tunlichst ein und erledigt Aufgaben lieber selbst, bevor er sie delegiert. Vor einer Abgabe oder Präsentation kontrolliert er alles noch einmal, um sich sicher zu fühlen. 
Die positive Absicht hinter diesem stressverstärkenden Gedanken ist, einwandfreie Arbeit abzuliefern.
Einen Perfektionisten stresst nichts mehr als unklare Ziele und Zeitvorgaben, Kritik an der Arbeit, wenn Fehler aufgedeckt werden, wenn Ungeplantes eintritt oder sich eine Deadline zu seinem Nachteil ändert.

(6 - 10) Der Antreiber "SEI BELIEBT" resultiert aus dem überhöhten Wunsch nach Anerkennung, Angenommensein und Liebe. Die Angst vor Ablehnung und Kritik ist besonders groß.
Dieser Typ kann nicht Nein sagen, vermeidet Konflikte und stellt die Bedürfnisse anderer über die eigenen. Was beabsichtigt er damit? Gutes Klima in der Gruppe, im Freundeskreis.
Besonders stressverstärkend für diesen Typen wirken Zurückweisung, Ausgrenzung, Beschwerden, Kritik, fehlende Anerkennung, Streit und Unruhe im Team.

(11 - 15) Der Glaubenssatz "SEI STARK" baut auf den überhöhten Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung auf. Die Angst, auf andere angewiesen zu sein, hilfsbedürftig und damit anderen etwas schuldig zu sein, ist besonders groß.
Dieser Typ tut sich sehr schwer damit, Hilfe anzunehmen, macht lieber alles selbst und ärgert sich, wenn etwas nicht klappt. Das tut er, um unabhängig zu sein.
Wenn er jedoch in eine Notlage kommt, weil etwas Unvorhergesehenes geschieht, setzt ihn das noch stärker unter Stress, als die Situation an sich.

(16 - 20) Hinter dem Antreiber "SEI VORSICHTIG" steckt die absolute Forderung nach Sicherheit und Kontrolle. Die Angst vor Risiko, Kontrollverlust und Fremdbestimmung ist besonders groß.
Dieser Typ ist immer vorbereitet, plant alles akkurat, kontrolliert alle Eventualitäten und Pläne und geht keine Risiken ein. Dahinter steht die positive Absicht, alles alleine unter Kontrolle zu haben. Diesen Typen stressen Situationen, in denen er auf Kontrollverlust, Chaos, Ungeplantes und Fehlentscheidung trifft.

(21 - 25) Bei dem Glaubenssatz "ICH KANN NICHT" steht die überhöhte Forderung nach Wohlbefinden und einem bequemen Leben dahinter. Die Angst vor Anstrengung und Neuem ist besonders groß.
Dieser Typ fällt durch passives Verhalten auf, hat wenig Problembewältigungskompetenz und eine niedrige Frustrationstoleranz.
Das eigene Wohlbefinden durch den Schutz der Komfortzone ist die positive Absicht dahinter.
Wenn neue Aufgaben, Herausforderungen, Anstrengungen oder Prüfungssituationen auftauchen, ist dieser Typ besonders gestresst.


Persönliche Stressverstärker können mit Hilfe von kognitiver Umstrukturierung (Mentaltraining) aufgelöst und in stressvermindernde Gedanken umgemodelt werden.



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